Bauernsprache und Bauerngeräte im Schwäbischen Oberland

Bauernsprache und Bauerngeräte im Schwäbischen Oberland
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"Bauernsprache und Bauerngeräte im Schwäbischen Oberland"

von Hans Angele
Dreitausend Mundartwörter von A bis Z, so gesprochen Anfang des 20. Jahrhunderts

- Abbildungen und Beschreibungen bäuerlicher Geräte, Maschinen und Tätigkeiten
- Dörfliches Brauchtum im Jahresablauf
- Bauernsprache: Ein Lexikon des Oberschwäbischen, wie es in der ersten Hälfte des Zwanzigsten Jahrhunderts im nördlichen Oberschwaben nicht nur von den Bauern gesprochen wurde.
- Bäuerliche Geräte, Maschinen und Tätigkeiten mit über 400 Abbildungen. Hier wird anschaulich dargestellt, wie man damals auf dem Dorf lebte und arbeitete, was es zum Essen und Trinken gab und auch wann und wie gefeiert wurde.

Brauchtum im Jahresablauf: Viele Bräuche beziehen sich auf das Kirchenjahr: Dreikönig, Ostern, Pfingsten, Himmelfahrt oder aber auf Saat, Ernte und Dreschen, dann auf Fasnet, Funken, Nikolaus; auf Geburt, Hochzeit und Tod. Auch die besonderen "Feitige" (Feiertage) für Knechte und Mägde an kirchlichen Namenstagen werden beschrieben.

168 Fotos, schwarzweiss
304 Fotos, farbig
36 Zeichnungen, schwarzweiss
14 Bilder, farbig
11 Bilder, schwarzweiss

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Buchbesprechung in der Schwäbischen Zeitung Biberach vom 17.10.2005 (auch als .pdf unten zum Herunterladen)

Hans Angele klaubt verlorene Wörter zusammen
 
REINSTETTEN - „Bauernsprache und Bauerngeräte im Schwäbischen Oberland“: So heißt die neue Veröffentlichung von Hans Angele aus Reinstetten. Das Buch ist angelegt als Wörterbuch, es bietet dem Leser tatsächlich aber wesentlich mehr: eine kleine oberschwäbische Kulturgeschichte des frühen 20. Jahrhunderts.

Von unserem Redakteur Achim Zepp

Epflbutza, Glufamichel, Lachaschapfa, Pfeifadeggl, Karrasalb ond Kuglfuhr: Wörter, prall wie reife Früchte; Vokale, die wie Irrlichter tanzen. Das Oberschwäbische ist ein kraftvoller, bisweilen auch kantiger Dialekt. Im Lauf der Zeit wurden und werden die charakteristischen Kanten allerdings immer stärker abgeschliffen. Vieles, was die Mundart ausmacht, geht verloren. Einer der diesen unwiederbringlichen Verlust aufhalten will, ist Hans Angele aus Reinstetten. Angele klaubt, was er an selten gewordenen oberschwäbischen Wörtern findet, zusammen und bewahrt es auf. „Beim Vergleich von 1930 zu 2005 kommt einem sowohl im Dialekt als auch in der Bauernarbeit zum Bewusstsein, wie sich die Sprache und auch die Wirtschaftsweise doch rasant verändert haben“, schreibt Angele. „Man kann dies schmerzlich erfahren oder auch den Fortschritt bewundern, je nachdem.“

Für Hans Angele ist es in jedem Fall ein schmerzhafter Prozess. Auf der Grundlage des „Oberschwäbischen Wörterbuchs der Bauernsprache“ von 1844 hat der 83-Jährige deshalb 3000 Wörter und Wortformen gesammelt, hauptsächlich aus Gesprächen mit Altersgenossen. In seinem Buch hat er aufgeschrieben, wie man in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, in seiner eigenen Jugend also, im Oberland „gschwätzt, gschaffed ond gfeiret hot“. Weil Sprache und gesellschaftliche Entwicklungen untrennbar zusammengebunden sind, beließ er es nicht bei einem reinen Wörterbuch. Im Hauptteil beschreibt er alte bäuerliche Geräte, Maschinen und Tätigkeiten und nennt die zugehörigen Begriffe. Außerdem macht er mit dem dörflichem Brauchtum und seiner Begrifflichkeit bekannt. „Äschriggamiggda“ zum Beispiel ist der Aschermittwoch. Hans Angele zitiert die Bibel – Bedenke, oh Mensch, dass du vom Staube kommst und wieder zu Staub werden wirst – und erklärt kurz, dass mit diesem Tag, mit der Aschebestreuung durch den Priester, die Fastenzeit beginnt.
Anker für Identität

Im letzten Abschnitt des 230 Seiten dicken Buches findet man ausgewählte Bilder vom Landleben im 19. Jahrhundert des Biberacher Malers Johann Baptist Pflug: von der Kirchweih und dem Kegelschieben, aus dem Wirtshaus und vom Schuster auf der Stör. Die ungezählten Fotos und Zeichnungen von landwirtschaftlichem Gerät, bäuerlicher Arbeit und den Anfängen der Motorisierung in der Landwirtschaft lassen eine heute fast schon vergessene Zeit in Teilen wieder lebendig werden. Kulturgeschichten dienen für gewöhnlich dazu, dass wir nicht vergessen mögen, wie haltlos im Grund alles ist auf dieser Welt. Wer seine Sprache, seinen Dialekt verliert, verliert einen Großteil seiner Identität. In diesem Sinn ist Hans Angeles Buch, so wie es Landrat Peter Schneider in seinem Geleitwort trefflich formuliert hat: ein Anker für Identität.

Schwäbische Zeitung Biberach, Seite Biberach - Stadt und Land, 17.10.2005

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